PARIS: FERNER SCHAUT DURCH DEUTSCHE BRILLE!
Am Samstag beginnt das wohl am besten besetzte Basketball-Turnier der Olympia-Geschichte - mit Deutschland als Medaillenkandidat, sagt nicht nur RASTAs Assistant Coach Miguel Zapata. Im Team des amtierenden Weltmeisters steht zwar kein RASTAner, dafür fiebert aber auch der Klub aus dem Oldenburger Münsterland dem Turnier entgegen. Neben Zapata gab auch Vechtas Joschka Ferner seine Tipps ab.
Wie viel Respekt sich der deutsche Basketball durch den Gewinn der Weltmeisterschaft 2023 und Bronze bei der Europameisterschaft 2022 erarbeitet hat, zeigt in diesen Tagen ein Blick auf die Website des Weltverbandes. Mit Kapitän Dennis Schröder (Brooklyn Nets) und Franz Wagner (Orlando Magic) werden bei der FIBA gleich zwei Deutsche im Vorfeld des Turniers als MVP-Kandidaten gehandelt - neben u.a. Lebron James (Los Angels Lakers), Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks), Stephen Curry (Golden State Warriors) und Nikola Jokic (Denver Nuggets). Auch Joschka Ferner, Forward bei RASTA seit 2021, traut Franz Wagner viel zu: „Franz ist jung, ein ‚rising star‘, der mit viel Energie spielt und viele Minuten gehen kann. Er könnte es wirklich reißen.“
Ebenfalls eine dominante Rolle beim Turnier einnehmen kann laut Ferner das französische „Einhorn“ Victor Wembanyama (San Antonio Spurs). So sieht es auch RASTAs spanischer Assistant Coach Miguel Zapata: „Ja, ihm traue ich das genauso zu wie Antetokounmpo. Aber zudem dürfte jeder im US-Team ein MVP-Kandidat sein. Wobei ich sagen muss, dass ein gesunder Kevin Durant am ehesten dominieren würde.“ Apropos Durant, der in den letzten Wochen verletzt kürzer treten musste: Der greift in Paris nach seiner vierten olympischen Goldmedaille.
Tatsächlich ist bei diesen Olympischen Spielen (fast) alles dabei, was Rang und Namen hat - u.a. 50 NBA-Profis. Dass Superstar Luka Doncic (Dallas Mavericks) fehlt, liegt allein daran, dass Antetokounmpos Griechen ihn und seine Slowenen im Finale eines der Qualifikationsturniere schlugen. Die USA sind darauf aus, sich wieder auf den goldenen Thron zu erheben, nachdem sie bei der WM im letzten Jahr auf Platz 4 gelandet waren. Deshalb haben sie nun eine derart prominent besetzte Mannschaft und eine nicht weniger erlesene Trainer-Crew zusammengestellt, dass an der „Mission: Gold“ kaum ein Zweifel besteht.
Und so ist sich auch Joschka Ferner sicher, dass die US-Amerikaner nach einer verpassten Medaille bei der WM im letzten Jahr nun wieder so richtig ernst machen werden: „Immer, wenn die USA bei den Turnieren mit voller Kapelle angetreten sind, haben sie auch Gold geholt. Es könnte das letzte Turnier für einige ihrer ganz Großen sein. Sie werden sich das dieses Mal nicht nehmen lassen. Und ich denke, dass sie auch den schönsten Basketball spielen werden, da sie so viele Highlight-Spieler haben.“ Ein bisschen dagegen hält Zapata, auch wenn er größten Respekt vor dem Talent und der individuellen Klasse der NBA-Stars hat: „Die Fans mögen natürlich die Athletik und die Eins-gegen-Eins-Qualität bei den US-Amerikanern. Ich persönlich denke, dass Deutschland, Australien oder Serbien den schönsten Basketball spielen werden.“
Deutschland greift am Samstag ins Turniergeschehen ein. Um 13:30 Uhr trifft das Team von Head Coach Gordon Herbert, der nach den Olympischen Spielen den FC Bayern München trainieren wird, auf Japan. Am Abend zuvor wird Kapitän Dennis Schröder die mehr als 400 deutschen Athleten bei der Eröffnungsfeier anführen - als Fahnenträger. Fast so viel Aufmerksamkeit wie dieses Mega-Ereignis in der französischen Hauptstadt dürfte dann auch das Top-Spiel der Vorrunde bekommen, wenn am Sonntag zur besten Sendezeit (17:15 Uhr) Serbien mit Svetislav Pesic als Head Coach, der Deutschland 1993 zum Europameister machte, und Nikola Jokic (NBA-MVP 2021, 2022 und 2024) auf die US-Amerikaner treffen.
Die Erst- und Zweitplatzierten sowie die zwei besten Gruppendritten ziehen ins Viertelfinale ein. Dieses wird im Anschluss an die Gruppenphase ausgelost, wobei die acht qualifizierten Teams nach vom Weltverband festgelegten Regeln „gelistet“ und in vier Lostöpfe aufgeteilt werden. Das Finale wird am Samstag, den 10. August (21:30 Uhr), in der Bercy Arena in Paris ausgetragen. Ob Deutschland dann dabei ist? Miguel Zapata traut es dem Team um die Wagner-Brüder durchaus zu: „Ich denke schon, dass die USA der Favorit sind. Allerdings muss man sagen, dass Kanada und Deutschland bei der WM gezeigt haben, dass sie ein ernst zu nehmender Konkurrent um die Goldmedaille sind. Und was meine Spanier anbelangt, rechne ich mit dem Einzug ins Viertelfinale. Was dann passiert, hängt von der Auslosung ab.“
Dass nach EM-Bronze 2022 und WM-Gold 2023 für Deutschland in 2024 wieder Edelmetall drin ist, daran glaubt auch Joschka Ferner. „Und durch die deutsche Brille gesehen, hoffe ich natürlich, dass wir die USA wieder schlagen und erneut Gold holen“, so der 28-Jährige, der sich aktuell auf die am 7. August beginnende Pre-Season vorbereitet.
Olympische Sommerspiele 2024 in Paris - Gruppen
Gruppe A
Australien
Griechenland
Kanada
Spanien
Gruppe B
Frankreich
Deutschland
Japan
Brasilien
Gruppe C
Serbien
Südsudan
Puerto Rico
USA
Olympische Sommerspiele 2024 in Paris - Spielplan (chronologisch)
Samstag, 27. Juli - Vorrunde
Australien - Spanien (11 Uhr)
Deutschland - Japan (13:30 Uhr)
Frankreich - Brasilien (17:15 Uhr)
Griechenland - Kanada (21 Uhr)
Sonntag, 28. Juli - Vorrunde
Südsudan - Puerto Rico (11 Uhr)
Serbien - USA (17:15 Uhr)
Dienstag, 30. Juli - Vorrunde
Spanien - Griechenland (11 Uhr)
Kanada - Australien (13:30 Uhr)
Japan - Frankreich (17:15 Uhr)
Brasilien - Deutschland (21 Uhr)
Mittwoch, 31. Juli - Vorrunde
Puerto Rico - Serbien (17:15 Uhr)
USA - Südsudan (21 Uhr)
Freitag, 2. August - Vorrunde
Japan - Brasilien (11 Uhr)
Australien - Griechenland (13:30 Uhr)
Kanada - Spanien (17:15 Uhr)
Frankreich - Deutschland (21 Uhr)
Samstag, 3. August - Vorrunde
Puerto Rico - USA (17:15 Uhr)
Serbien - Südsudan (21 Uhr)
Dienstag, 6. August - Viertelfinale
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Donnerstag, 8. August - Halbfinale
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Samstag, 10. August - Spiel um Platz 3 und Finale
N.N. - N.N. (11 Uhr)
N.N. - N.N. (21:30 Uhr)