FARMTEAM: OVERTIME-THRILLER OHNE HAPPY END!
(20.10.24) So nah dran an einem Sieg wie noch nie in dieser Saison war RASTA Vechta II am Sonntagabend. Am 5. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA unterlag das Farmteam von Head Coach Hendrik Gruhn den EPG GUARDIANS Koblenz erst nach Verlängerung mit 89:91 (81:81, 34:48). Top-Scorer der Partie wurde Vechtas US-Rookie Luke House mit 26 Punkten, Linus Trettin und Karl Bühner holten jeweils zwölf Rebounds.
In Kürze
RASTA II hatte auf Luc van Slooten (Finger), Justin Onyejiaka (Hüfte), Roy Krupnikas (Aufbautraining), Marko Petric (Knie) und nach wenigen Minuten auch Linus Ruf (Knöchel) verzichten müssen, kämpfte sich aber dennoch nach einem 18-Punkte-Rückstand im 2. Viertel (25:43) mit unbändiger Energie zurück in die Partie und hatte den Sieg vor Augen, führte in der 40. Minute mit 81:78. Die Koblenzer, die ohne ihren erkrankt Zuhause gebliebenen Coaching Staff auskommen mussten und deshalb von Jugendtrainer Stephan Schanung betreut wurden, retteten sich in die Verlängerung. Auch in der spielte Koblenz’ Ty Cockfield eine entscheidende Rolle und wurde zusammen mit Maurice Pluskote (17 Punkte & 18 Rebounds) mit 25 Punkten zum Matchwinner.
Stimmen zum Spiel
Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta II): „Trotz der vielen vor dem Spiel feststehenden Ausfälle und dann auch noch der Verletzung von Linus Ruf waren wir im Spiel. Hinten lagen wir einfach nur, weil wir kleine Fehler gemacht haben. Die konnten wir dann aber im Verlauf der Partie abstellen. Das war fehlendes Rebounding, fehlende Physis, es waren Probleme in der Eins-gegen-Eins-Defense. Wobei es für einen alleine auch schwierig ist, Ty Cockfield zu stoppen. Deshalb mussten wir da als Team einen besseren Job machen und haben das dann in der 2. Halbzeit auch wirklich gut umgesetzt. Offensiv haben sich die Jungs dann in einen Rausch gespielt. Wir haben gesagt, wenn wir drei, vier, fünf Stopps in Folge holen, dann werden auch unsere Würfe fallen und wir holen uns Selbstvertrauen. Das hat dann gut funktioniert. Am Ende waren es Kleinigkeiten, die den Unterschied gemacht haben. Wir treffen offene Würfe nicht, wir boxen beim Rebound nicht aus. Eem Moment ist einfach nur frustrierend. Ich hätte es den Jungs wirklich gegönnt. Und sie hätten den Sieg meiner Meinung nach auch sehr verdient gehabt, weil sie extrem hart arbeiten, weil sie alles reinwerfen, was sie können. Dass ich dann in der Kabine in traurige Gesichter gucken muss, bricht mir als Trainer das Herz. Aber so eine Erfahrung schweißt uns noch mehr zusammen. Wir sind kurz davor, ein Spiel zu gewinnen. Ich hoffe, dass es in den nächsten Wochen dazu kommt, weil es ein toller Befreiungsschlag wäre, den die Jungs verdient hätten. Jetzt im Moment tut es einfach nur weh. Linus Trettin und Karl Bühner haben beim Rebound einen tollen Job gemacht. Linus ist gerade in überragender Form, gerade defensiv. Was für eine Energie er bringt, daran können sich alle anderen ein Beispiel nehmen. Er ist aktuell der, der vorangeht und aus unserem Team nicht mehr wegzudenken.“
Stephan Schanung (Koblenz): „Ich habe gestern um 13 Uhr erfahren, dass ich einspringen muss und dann um 14 Uhr das Training geleitet. Danach habe ich mir die vier Spiele von RASTA II angeschaut. Nach drei Stunden Schlaf ging es dann nach Vechta, um das Spiel irgendwie nach Hause zu bringen. In der 1. Halbzeit hat es gut ausgesehen für uns. Leider hat danach unsere Intensität nicht mehr gestimmt, so dass RASTA zurück ins Spiel kommen konnte. Dass wir kurzzeitig auf eine Zonen-Verteidigung umgestellt haben, war sehr wichtig für uns, um RASTA den Rhythmus zu nehmen. Sie sind ein junges Team. Und solche tun sich oftmals schwer gegen diese Defense. Wir wussten natürlich, dass es auch schiefgehen kann, weil in der Phase auch einige offene Dreier gefallen sind. Aber mit der Man-to-Man-Defense konnten wir die Vechtaer Intensität einfach nicht mehr matchen. Deshalb hatten wir uns für eine ‚Zone‘ entscheiden dun Gott sei dank hat es geklappt.“
Fakten
Feldwürfe: RASTA II 38% (28/73) - Koblenz 40% (33/82)
Zweier: RASTA II 59% (17/29) - Koblenz 50% (26/52)
Dreier: RASTA II 25% (11/44) - Koblenz 23% (7/30)
Freiwürfe: RASTA II 73% (22/30) - Koblenz 67% (18/27)
Rebounds: RASTA II 40 (8 off.) - Koblenz 55 (18 off.)
Assists: RASTA II 18 - Koblenz 19
Steals: RASTA II 6 - Koblenz 4
Ballverluste: RASTA II 11 - Koblenz 13
Blocks: RASTA II 3 - Koblenz 0
Fouls: RASTA II 22 - Koblenz 26
Points In The Paint: RASTA II 32 - Koblenz 40
2nd Chance Pointes: RASTA II 4 - Koblenz 19
Fast Break Points: RASTA II 8 - Koblenz 1
Höchste Führung: RASTA II 4 (78:74) - Koblenz 18 (43:25)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA II 9 (40:48) - Koblenz 11 (16:8)
Führungswechsel: 9
Gleichstand: 4
1. Viertel
Mit zwei von Luke House und Marko Bacak getroffenen Dreiern (6:3, 2. Minute) hatten die Gastgeber einen guten Start. Jedoch gingen im 1. Viertel die nächsten sieben Versuche von Downtown allesamt daneben. Koblenz legte, angeführt von Ty Cockfield (neun Punkte) einen 11:0-Lauf aufs Parkett und führte in der 7. Minute mit 16:8. Aus acht Punkten Rückstand wurden bis zur Pause sogar 13 (14:27). Die Gäste dominierten bei den Rebounds, RASTA II traf fast gar nichts aus dem Feld (3/15).
2. Viertel
Mitte des 2. Viertels lag das Gruhn-Team dann mit 25:43 (16.) hinten. Und es sprach nicht viel für ein Comeback der so arg dezimierten RASTAner. Die nämlich hatten gegen die körperlich überlegenen Koblenzer weiter arge Probleme unter den Körben, hatten bis zur Halbzeit schon zehn Offensiv-Rebounds zugelassen. Aber: Nach dem 18-Punkte-Rückstand wendete sich das Blatt. Die Vechtaer ließen bis zur goßen Pause nur noch fünf Punkte zu und konnten mit Hoffnung auf noch mehr Besseres in die Kabine.
3. Viertel
Mit in jeder Sekunde spürbarer Energie und unbändigem Willen kam das Gruhn-Team zurück aufs Feld. Die ersten sechs Punkte gingen aufs Konto der Hausherren (40:48, 22.). Luke House und Marko Bacak waren von der Koblenzer Defense nun nicht zu stoppen. Mit einem Dreier von Leon Friederici zum 55:50 der EPG GUARDIANS sorgten diese wieder für etwas mehr Ruhe im RASTA Dome und bauten ihren Vorsprung bis in die 30 Minuten wieder auf acht Punkte aus (64:56.) Bei RASTA II aber stimmte die Körpersprache, an eine Aufgabe war nicht zu denken.
4. Viertel
Ein weiterer Dreier von Luke House bedeutete in Minute 32. den Anschluss der Gastgeber - 65:66. Dann wurde es spektakulär. House traf mit dem nächsten Threeball zum 68:69, blockte im nächsten Angriff Koblenz’ Ty Cockfield Jr., Djairo Bernardina begab sich auf die Reise und vollendete wunderschön zum 70:68 - Jubel im RASTA Dome, Auszeit Koblenz (33.). Die EPG GUARDIANS taumelten, spielten mit einer kurzen Rotation und weil Moses Pölking verletzt fehlte, dafür als Assistant Coach fungierte, konnte RASTA II auf den längeren Amt hoffen. In den letzen git vier Minuten trafen die Vechtaer allerdings nur vier von acht Freiwürfen, so dass auch eine 80:76-Führung (39.) nicht reichte. Cockfield Jr. brachte die Koblenzer nach dem zehnten Vechta Ballverlust neun Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 81:81-Ausgleich.
Overtime
Einen Dunk des stehend K.O. wirkenden Maurice Pluskota konterte Marko Bacak mit einem Threeball zum 86:85 (43.). Doch weder die Koblenzer noch Pluskota fielen: Der Big Man traf aus der Ecke vor RASTAs Bank bei noch 41 Sekunden auf der Uhr einen Dreier zum 88:87. Vechta konterte ganz schnell, Linus Trettin setzte sich durch - 89:88, noch 33 Sekunden, Auszeit Koblenz. Nach dieser traf natürlich Cockfield zur erneuten Gäste-Führung (90:89, 45.), RASTA II konnte nichts zählbares mehr ausrichten.
Ausblick
Am 6. Spieltag BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sind die Niedersachsen Gäste der GIESSEN 46ers. Die Hessen gewannen am Samstag mit 102:51, stehen mit drei Siegen und zwei Niederlagen auf Platz 9. Tip-Off in der Sporthalle Gießen-Ost ist am Sonntag (27.10.) um 15 Uhr. Diese sowie alle weiteren Parteien in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sind live und kostenlos bei sportdeutschland.tv zu sehen.
Saison 2024-25 | BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA | 5. Spieltag | 20.10.24 | 17 Uhr
RASTA Vechta II - EPG GUARDIANS Koblenz 89:91 OT (14:27 / 20:21 / 26:18 / 21:15 / 8:10)
VEC: Kaya Bayram (12 Punkte/6 Assists), Djairo Bernardina (2), Luke House (26), Moritz Grüß (DNP), Kevin Smit (7), Karl Bühner (7/12 Rebounds), Dom Sleva (DNP), Linus Ruf (2), Linus Trettin (8/12 Rebounds/3 Steals), Fynn Lastring (2), Marko Bacak (20) und Jonathan Klussmann (3)
KOB: Ty Cockfield Jr. (25 Punkte), Emil Götz (DNP), Kasey Draper (4), Dominique Johnson (11), Paul Baitzel (DNP), David Röhm (11), Oluwadamilola Ade-Eri, Allin Blunt (7/2 Steals), Michale Bradley (5/7 Assists), Maurice Pluskota (17/18 Rebounds), Leon Friederici (11) und Jakob Hanzalek.
Zuschauer: 318 im RASTA Dome
RASTA Vechta II - 2024/2025 - Der Kader
Marko Bacak (1995, C, D), Kaya Bayram (2004, PG/SG, D), Djairo Bernardina (2007, SG, NL), Alen Blakaj (2007, SF/SG, D), Karl Bühner (2005, PF/C, D), Johann Grünloh (2005, C/PF, D), Moritz Grüß (2008, PG/SG, D), Luke House (2001, SF, USA), Jonathan Klussmann (2002, SG, DEN), Noah Koch (2007, SG/SF, D), Roy Krupnikas (2006, PG, D), Epke Kruthaup (2008, PG/SG, D), Fynn Lastring (2007, C, D), Justin Onyejiaka (2004, SG, D), Marko Petric (2008, SF/SG, D), Linus Ruf (2005, C, D), Michel Schillmöller (2007, PG/SG, D), Dom Sleva (1998, PF, USA), Luc van Slooten (2002, SF/PF, D), Kevin Smit (1991, PG/SG, D), Peja Strobl (2007, PG, AUT), Linus Trettin (2005, SF/PF, D). Head Coach: Hendrik Gruhn (1994, D). Assistant Coach: Harm-Ubbo Horst (1998, D). Athletic Trainer: Pavao Blazevic (1996, HRV).