
GIESSENS DEFENSE LÄSST KEINE ÜBERRASCHUNG ZU!

Alle Fotos: Sebastian Neddermann
(13.4.2025) Gegen easyCredit Basketball Bundesliga-Aufstiegskandidat GIESSEN 46ers gab RASTAs Farmteam am Sonntagabend einmal mehr alles, musste sich aber dem nächsten Favoriten geschlagen geben. Vor 630 Zuschauern im RASTA Dome unterlagen die jungen Vechtaer am 32. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA mit 67:84 (34:42).
In Kürze
Ohne den erkrankten Kaya Bayram und die verletzten Talente Marko Petric und Fynn Lastring nahm es das Team von Head Coach Hendrik Gruhn mit dem Tabellendritten auf. Nach einer lange Zeit ausgeglichenen 1. Halbzeit verloren die Gasteber zu Beginn des 3. Viertels jedoch den Anschluss (34:47, 21. Minute) und konnten keine Aufholjagd starten. Dies lag nicht nur an der schwachen 3er-Quote (16%) sondern auch am gegen die wesentlich physischeren Hessen um Ex-Nationalspieler Robin Benzing klar verlorenen Rebound-Duell (33:45). Stark: RASTA II traf alle 19 Freiwürfe, leistete sich nur 13 Ballverluste und hatte im 17-jährigen Djairo Bernardina einen nicht nur unermüdlich ackernden Defensiv-Energizer, sondern in dessen gut 13 Minuten Einsatzzeit auch einen effektiv scorenden Guard (acht Punkte). Top-Scorer der Vechtaer war einmal mehr Jonathan Klussmann (19).
Stimmen zum Spiel
Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta II): „Glückwunsch an Frenki zum Sieg! Was wir heute nicht matchen konnten, war Gießens Physis. Wenn man sieht, dass Gießen 54 Punkte in der Zone gemacht hat, dann waren unsere Big Men häufig das Ziel. Da haben wir keine richtige Lösung gefunden. 16 Offensiv-Rebounds in der 1. Halbzeit zugelassen zu haben, tat auch weh. Ich glaube, das hat uns im 2. Viertel auch so ein bisschen das Genick gebrochen. Aber alles in allem bin ich mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden. Es war heute eine bessere Leistung in der Defensive als in Trier, aber auch eine schlechtere offensive Leistung. Das ist aber auch verständlich. Alles in allem haben wir competet, haben dagegengehalten, haben nie aufgegeben und versucht, 40 Minuten Gas zu geben. Das spricht wirklich für den Charakter dieser Mannschaft. Ich denke, es ist keine große Überraschung, nach diesem Spiel Djairo Bernardina hervorzuheben. Er hat aggressiv verteidigt, er hat mit seiner Defense das Energie-Level hochgeschraubt - das war Wahnsinn. Djairo ist jetzt seit drei Jahren bei uns im Programm und hat sich so ein Spiel wie heute wirklich verdient. Wir haben jetzt noch zwei Wochen, zwei Spiele und wir werden so weitermachen. Die Spiele wollen wir nutzen, um weiter besser zu werden, um den Jungen eine Platform zu geben. Und vielleicht springt für uns noch ein Sieg dabei heraus.“
Branislav Ignjatovic (Head Coach Gießen): „Es war ein interessantes Spiel, wie immer in Vechta. Ich glaube, gerade im 1. Viertel hatten wir ganz schlechte Wurfquoten. Es war nicht so, dass die sich später wirklich verbessert hätte. Aber wir haben dann andere Wege gefunden, um zu punkten. Trotz der bescheidenen Dreierquote haben wir am Ende doch deutlich gewonnen. Ich bin sehr, sehr glücklich über unsere konzentrierte Defense. Wir haben letzte Woche in Trier gesehen, was Vechta leisten kann, wenn der Gegner in der Verteidigung nicht 100% gibt. Da hat Vechta gegen einen Top-Favoriten über 100 Punkte gemacht. Heute war es von uns über eine sehr weite Strecke eine fokussierte Leistung in der Defense. Ehrlich gesagt, war das dann ein Spiel nach meinem Geschmack. Ich gewinne lieber mit einer im Vordergrund stehenden Defense als mit einer wie in der letzten Woche überragenden Wurfquote. Kompliment an Vechta und Hendrik Gruhn, die in dieser Saison viele knappe Spiele, viele knappe Niederlagen, haben. Ich glaube, für den Standort ist es ganz schwer, auf dem Level zu bleiben. Da gab es schon in der Vergangenheit viele Versuche von z.B. Ulm und Bamberg. Dafür ist die ProA extrem stark geworden. Wie gesagt, Kompliment an die Verantwortlichen. Denn RASTAs Farmteam ist eine Mannschaft, aus der man in den nächsten Jahren einige Spieler in der 1. Liga sehen wird. Aber in dieser ProA ist es wirklich eine ‚Mission: Impossible‘, mit so einer jungen Truppe die Liga zu halten.
Fakten
Feldwürfe: RASTA II 34% (21/62) - Gießen 46% (32/69)
Zweier: RASTA II 60% (15/25) - Gießen 62% (29/47)
Dreier: RASTA II 16% (6/37) - Gießen 14% (3/22)
Freiwürfe: RASTA II 100% (19/19) - Gießen 71% (17/24)
Rebounds: RASTA II 33 (10 off.) - Gießen 45 (12 off.)
Assists: RASTA II 9 - Gießen 14
Steals: RASTA II 6 - Gießen 5
Ballverluste: RASTA II 13 - Gießen 13
Blocks: RASTA II 1 - Gießen 5
Fouls: RASTA II 29 - Gießen 22
1. Viertel
Angeführt vom von den Gießenern überhaupt nicht zu haltenden Jonathan Klussmann gingen die Vechtaer Mitte des 1. Viertels mit 12:7 nach vorne (6.). Der Däne überragte in den ersten zehn Minuten mit zwölf Punkten. RASTA II und die 46ers nahmen in diesem Abschnitt zusammen 13 Threeballs, nur einer fiel: es war Linus Rufs Dreier zum 17:15 (9.). EIne Führung war dem Gruhn-Team zur ersten Pause aber nicht vergönnt, Gießen konterte noch mit vier Punkten in Serie. Schon jetzt war die hessische Überlegenheit beim Rebound deutlich (11:6).
2. Viertel
RASTA II sah sich in Minute zwölf erstmals mit einem Sechs-Punkte-Rückstand (19:25) konfrontiert. Wieder war Klussmann zur Stelle, machte fünf Punkte in Serie. Ein Dunk von Ruf brachte den Gastgebern die Führung zurück - 26:25, Jubel im RASTA Dome (14.). Gießen blieb über drei Minuten ohne Punkt, konnte aber dann die zweite Hälfte des 2. Viertels bestimmen. Das Team von Head Coach Frenki Ignjatovic drehte einen knappen 27:28-Rückstand (15.) in eine 31:28-Führung - Auszeit RASTA II (17.). Beim 32:34 (19) waren die Vechtaer immer noch dran am Dritten, kassierten in den letzen 75 Sekunden vor der Halbzeit aber noch acht Zähler. Gießen hatte noch immer keinen Dreier getroffen, dominierte aber in der Zone, hatte 16 Offensiv-Rebounds geholt und ging mit einem 42:34 in die Kabine.
3. Viertel
Als 46er Nico Brauner in der 21. Minute den 3er-Knoten zum platzen brachte, führte sein Team mit 47:34. RASTA II kam erst nach fast dreieinhalb Minuten der 2. Halbzeit zu ersten Punkten aus dem Spiel heraus, Luc van Slooten traf von Downtown zum 38:49 (24.). Als der Forward einen weiteren Threeball nachlegte (41:49, 25.), gab’s sofort die Auszeit von Frenki Ignjatovic. Es folgten sieben Gießener Punkte in Serie. Später meldete RASTA II durch zwei weitere Dreier, getroffen von Roy Krupnikas und van Slooten zum 51:58 (29), erneut Ansprüche an.
4. Viertel
Sechs Punkte der GIESSEN 46ers binnen einer halben Minute ließen den Vechtaer Rückstand zu Beginn des 4. Viertels auf 53:67 (32.) anwachsen. Der Favorit ließ immer mal wieder die Muskeln spielen, so etwa Viktor Kovacevic, der zweimal hintereinander jeweils per Dunk auf 73:57 (35.) und 75:57 (36.) stellte - Auszeit RASTA II. Gießen aber ließ sich nicht mehr vom Weg abbringen, erhöhte knapp drei Minuten vor dem Ende noch auf 81:57 (38.). Die Vechtaer legten noch einen 10:0-Lauf zum 67:81 (39.) aufs Parkett des RASTA Domes, bewiesen damit einmal mehr ihren Willen, jede Minute dieser BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Saison nutzen zu wollen.
Ausblick
Das letzte Auswärtsspiel für RASTA Vechta II in dieser BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA-Saison erfordert noch einmal reichlich Sitzfleisch. Rund 630 Fahrkilometer sind es nämlich vom RASTA Dome bis zu den Bozic Estriche Knights Kirchheim. In Kirchheim unter Teck, 39 Kilometer südwestlich von Stuttgart, träumt man noch von den Playoffs und braucht am Karsamstag (19.4., 19 Uhr) unbedingt einen Heimsieg gegen Vechtas Farmteam. Dessen letztes Saisonspiel findet am Wochenende darauf, am 26. April ab 19:30 Uhr, statt. Für dieses „kleine“ Derby zwischen RASTA II und den Artland Dragons sind bereits rund 650 Tageskarten verkauft. Auch zu diesem Spiel haben RASTAs Dauerkarteninhaber freien Eintritt - bei freier Platzwahl. Die Fans aus Quakenbrück werden sich bevorzugt in Block E aufhalten. Alle Partien in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sind zudem live und kostenlos bei sportdeutschland.tv zu sehen.
Saison 2024-25 | BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA | 32. Spieltag | 13.4.25 | 17 Uhr
RASTA Vechta II - GIESSEN 46ers 67:84 (17:19 / 17:23 / 17:19 / 16:23)
VEC: Djairo Bernardina (8 Punkte), Luc van Slooten (11), Luke House (3), Moritz Grüß, Kevin Smit, Karl Bühner (2), Linus Ruf (7), Linus Trettin (4), Roy Krupnikas (11), Marko Bacak (2) und Jonathan Klussmann (19). Trainer: Hendrik Gruhn
GIE: Aiden Warnholtz (2 Punkte), Till Heyne, Kyle Castlin (13/2 Blocks), Robin Benzing (6), Jonathan Maier (2), Luis Figge (7), Kai Müsse (7), Roland Nyama (4), Viktor Kovacevic (13), Mladen Vujic (15), Simon Krajcovic (8/7 Rebounds/5 Assists), Nico Brauner (7). Trainer: Frenki Ignjatovic
Zuschauer: 630 im RASTA Dome in Vechta
RASTA Vechta II - 2024/2025 - Der Kader
Marko Bacak (1995, C, D), Kaya Bayram (2004, PG/SG, D), Djairo Bernardina (2007, SG, NL), Alen Blakaj (2007, SF/SG, D), Karl Bühner (2005, PF/C, D), Phillip Carr (1995, PF, USA), Johann Grünloh (2005, C/PF, D), Moritz Grüß (2008, PG/SG, D), Luke House (2001, SF, USA), Jonathan Klussmann (2002, SG, DEN), Noah Koch (2007, SG/SF, D), Roy Krupnikas (2006, PG, D), Epke Kruthaup (2008, PG/SG, D), Fynn Lastring (2007, C, D), Justin Onyejiaka (2004, SG, D), Marko Petric (2008, SF/SG, D), Linus Ruf (2005, C, D), Michel Schillmöller (2007, PG/SG, D), Luc van Slooten (2002, SF/PF, D), Kevin Smit (1991, PG/SG, D), Peja Strobl (2007, PG, AUT), Linus Trettin (2005, SF/PF, D). Head Coach: Hendrik Gruhn (1994, D). Assistant Coach: Harm-Ubbo Horst (1998, D). Athletic Trainer: Pavao Blazevic (1996, HRV).
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