KLARSTELLUNG: RASTA ERKLÄRT VERÖFFENTLICHTES BUDGET!
(25.11.2024) Am Montagmittag veröffentlichte die easyCredit Basketball Bundesliga erstmals in ihrer Geschichte die Budgets ihrer Klubs - zumindest von jenen, die sich dieser Transparenz-Offensive anschließen wollten. RASTA Vechta gehört zu diesen 13 von 17 Klubs, sieht sich durch die Darstellung der easyCredit BBL aber gezwungen, eine Klarstellung bzw. Erklärung der veröffentlichten Zahlen vorzunehmen. Stefan Niemeyer, alleiniger Gesellschafter der RASTA Vechta Sport-Marketing GmbH, steht Rede und Antwort.
RASTA Vechta: Stefan, im US-Sport und somit auch im Basketball, in der NBA, ist es völlig selbstverständlich, dass sehr offen über Gehälter, Budgets, generell über die Finanzen gesprochen wird. Hierzulande tut man sich für gewöhnlich schwer mit dieser Transparenz. Warum also kam nun diese Initiative?
Stefan Niemeyer: „Grundsätzlich ging es beim Ansatz der BBL erst einmal darum, den Basketball für Außenstehen interessanter zu machen. Das möchte man unter anderem mit einer gewissen Transparenz, also in diesem Fall durch die Offenlegung von Budgets, erreichen. Als uns Klubs diese Idee vorgestellt wurde, konnten sich die meisten damit anfreunden und haben dafür gestimmt, die für die Öffentlichkeit interessanten Zahlen offen zu legen. Für uns war dabei gerade die Vergleichbarkeit der Klubs untereinander sowie für uns als kleiner Standort auch ein gewisses Learning interessant. Wer hat wo welche Möglichkeiten, was steht zur Verfügung, wo lässt sich optimieren? Und vor allem Fans beschäftigen sich natürlich so damit: Wer steht sportlich dem Budget entsprechend da, wo er den nackten Zahlen nach vermeintlich auch hingehört?“
RASTA Vechta: Wie diese ‚nackten Zahlen‘ von RASTA Vechta nun von der easyCredit BBL veröffentlicht werden, sorgt im Klub allerdings für Kopfschütteln, richtig?
Stefan Niemeyer: „Ja, das ist leider so. Gerade in Sachen Personalkosten gibt die Liga für uns eine Summe an, die nicht unerklärt stehen gelassen werden kann. Diese von der BBL angegebenen Personalkosten umfassen nämlich nicht nur unser easyCredit BBL-Team, sondern auch jene, die für die RASTA Vechta Sport-Marketing GmbH insgesamt mit RASTA Vechta II in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA, sowie mit den vier Teams in der Nachwuchs Basketball Bundesliga und in der Jugend Basketball Bundesliga anfallen. Wir sprechen hier von rund 25 unter Vertrag stehenden Spielern und gut 15 Trainern und Betreuern im Klub - von „der Ersten“ bis runter zur U8. Wir haben diese unterschiedlichen Kostenstellen so übrigens auch mit der easyCredit BBL geteilt. Warum man das jetzt alles in einen Topf schmeißt, erschließt sich uns nicht. Es erweckt leider einen völlig falschen Einruck.“
RASTA Vechta: Und welche Summe ist nun die richtige, damit ein korrekter Eindruck über die Personalkosten unseres easyCredit BBL-Teams vermittelt wird?
Stefan Niemeyer: „Es sind rund 2.8 Millionen Euro. Diese Summe für die Spieler, sowie den Trainer- und Betreuerstab des BBL-Teams setzt sich aus dem Arbeitgeberbrutto, Prämien, sozialen Aufwendungen, Beiträgen zur Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, Provisionen für Spielervermittler sowie etwaigen Transferaufwendungen zusammen.“
RASTA Vechta: Auch die veröffentlichte Budget-Zahl für RASTA Vechta bedarf einer Erläuterung, sagst Du?
Stefan Niemeyer: „Ja, definitiv. Die für uns von der BBL veröffentlichte Summe ist nicht nur ebenfalls eine für den gesamten Betrieb der RASTA Vechta Sport-Marketing GmbH, sondern ist auch eine sogenannte Planzahl. Das heißt, es ist ein für die Saison 2024-25 angepeilter Richtwert. Die dort aufgeführte Summe ist eine, die wir am Ende dieser Saison hoffentlich gar nicht in Anspruch nehmen müssen - es ist eine Zahl aus der Finanzplanung. Aber wir sind in unseren Lizenzierungsverfahren mit der easyCredit BBL nun einmal sehr akribisch und haben nichts zu verbergen. Fakt ist letztlich, dass wir aktuell gut aufgestellt sind und uns keine Sorgen über die Finanzierbarkeit dieser Saison machen müssen.“
RASTA Vechta: Würde der Klub zustimmen, wenn für die Saison 2025-26 wieder eine Veröffentlichung?
Stefan Niemeyer: „Angesichts der jetzt gemachten Erfahrung mit dem Umgang der Zahlen muss man das Prozedere ganz sicher überdenken. Die angedachten Vergleichsmöglichkeiten ergeben sich nun einmal nicht. Und Fans werden, jedenfalls in Bezug auf RASTA Vechta, völlig falsche Vorstellungen vermittelt.“