ÜBERRASCHUNG: RASTA RINGT RIESEN NIEDER!
Alle Fotos: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther
(2.11.24) Mit einem Auswärtssieg beim Tabellenzweiten der easyCredit Basketball Bundesliga, den MHP RIESEN Ludwigsburg, hat RASTA Vechta für die große Überraschung an diesem 7. Spieltag gesorgt. Die nach wie vor personell dezimierten Vechtaer gewannen in der Barockstadt nach einem großen Kampf mit 79:77 (33:38). Matchwinner RASTAs wurde Brandon Randolph, der 21 seiner 28 Punkte in der 2. Halbzeit erzielte.
In Kürze
Nach wie vor ohne Ryan Schwieger, Isaiah Cozart und Luc van Slooten nutzte RASTA vor 3.426 Zuschauern in der MHParena die Gunst der Stunde. Die Gastgeber bestritten nämlich ihr drittes Spiel in sechs Tagen, waren noch am Mittwochabend in Schottland im Einsatz gewesen. Und so konnten die Gäste mit Head Coach Martin Schiller die Partie in der 2. Halbzeit drehen, rangen die MHP RIESEN in einer die Nerven aufreibenden Crunch-Time zu Boden. In der wäre Top-Scorer Brandon Randolph aufgrund drei vergebener Freiwürfe fast noch zur tragischen Figur geworden. Doch Ludwigsburgs letzter Wurf ging ebenfalls daneben. RASTA Vechta hatte an diesem Abend das verdiente Glück des Tüchtigen gehabt.
Stimmen zum Spiel
Martin Schiller (Head Coach Vechta): „Es ist schön hierher zu kommen und viele Gesichter zu sehen, die ich zwei Jahre lang hier sehen durfte und konnte. […] Für uns waren in diesem Spiel drei Sachen entscheidend. Das Erste war, die Turnovers so niedrig wie möglich zu halten. A) Wir haben damit grundsätzlich ein Problem bisher gehabt und B) Ludwigsburg ist defensiv eine Top-Mannschaft, die extrem viele Steals provoziert. Für uns war das sehr, sehr wichtig, das niedrig zu halten. Wir hatten im ersten Viertel fünf, haben es danach aber reduziert bekommen. Die zweite Sache war, den Rebound am defensiven Ende zu kontrollieren; auch dies ist uns gelungen und hat uns dann die Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen.“
Brandon Randolph (Forward Vechta) bei Dyn: „In der 2. Halbzeit haben wir aggressiver gespielt und wir haben verhindert, dass Ludwigsburg Offensiv-Rebounds holen konnte. Was am Ende bei meinem missglückten Freiwurf mit mir los war? Das war ein Blackout. Das wird nicht wieder vorkommen. Heute konnte wir eine gute Antwort auf die letzten Spiele geben und ich hoffe, dass wir uns jetzt das Momentum für die kommenden geholt haben. Aber immer: Spiel für Spiel.“
John Patrick (Head Coach Ludwigsburg): „Ich möchte Martin [Schiller], Gerrit [Kersten-Thiele] und der Vechtaer Mannschaft gratulieren. Sie waren heute die bessere Mannschaft, wir hatten am Ende eine Chance. Es war eine schwierige Woche für uns. […] Wir haben gut angefangen und, wie Martin gesagt hat, hat Vechta die Bretter kontrolliert. Brandon Randolph ist viel zu sehr frei geworden für einfache Würfe und Lay-Ups. Natürlich haben ein paar Spieler zuletzt im Training gefehlt, die heute versucht haben, zu spielen, aber es waren natürlich schwierige Umstände. Wir hatten eine gewisse Chance, auch am Ende. […] Wir hatten zwei schmerzhafte Turnover, als wir das Spiel hätten drehen können und ich denke, dass uns die Pause nächste Woche gut tun wird.“
Kellan Grady (Guard Ludwigsburg) bei Dyn: „Dass heute Müdigkeit eine Rolle gespielt hat, war nicht entscheidend. Wir hätten dieses Spiel gewinnen können. Im Schlussabschnitt und auch schon im 3. Viertel waren wir in der Defense zu undiszipliniert und haben auch zu viele Fouls begangen. Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben, keinen guten Job gemacht. Wir haben heute auch nicht gut gereboundet, nicht gut ausgeboxt. Da müssen wir disziplinierter agieren, damit der Gerne beim Rebound den Ball nicht bekommen. Jetzt haben wir den heutigen Abend zur Regeneration, bevor am Dienstag das nächste Spiel ansteht.“
Fakten
Feldwürfe: RASTA 46% (26/57) - Ludwigsburg 47% (28/60)
Zweier: RASTA 57% (20/35) - Ludwigsburg 49% (19/39)
Dreier: RASTA 27% (6/22) - Ludwigsburg 43% (9/21)
Freiwürfe: RASTA 78% (21/27) - Ludwigsburg 80% (12/15)
Rebounds: RASTA 37 (9 off. ) - Ludwigsburg 29 (6 off. )
Assists: RASTA 12 - Ludwigsburg 13
Fouls: RASTA 22 - Ludwigsburg 25
Ballverluste: RASTA 14 - Ludwigsburg 12
Steals: RASTA 4 - Ludwigsburg 7
Blocks: RASTA 5 - Ludwigsburg 2
Points in the paint: RASTA 36 - Ludwigsburg 36
2nd Chance Points: RASTA 13 - Ludwigsburg 4
Fast Break Points: RASTA 4 - Ludwigsburg 7
Höchste Führung: RASTA 9 (74:65) - Ludwigsburg 11 (23:12)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA 6 (21:26) - Ludwigsburg 6 (10:2)
Führungswechsel: 1
Gleichstand: 3
1. Viertel
RASTA glückte der Start in die Partie nicht wirklich. Bereits nach rund drei Minuten nahm Martin Schiller eine erste Auszeit - „Fokus“ war das Thema dieser. Seine Schützlinge hatten von Joel Scott gerade dessen zweiten Dreier zum Ludwigsburger 10:2 kassiert. Nach einem ersten Block von Johann Grünloh schaffte Brandon Randolph von Downtown den Anschluss (7:10, 4.). Gegen Ende des 1. Viertels, nach einem Jumper von Ezra Manjon zum 21:12 (9.), unterlief RASTA schon der vierte Ballverlust. Und der fünfte führte zum 23:12 (10.) durch Kellan Grady, der nach verpasstem ersten Wurf den Offensiv-Rebound abgreifen konnte.
2. Viertel
In Minute zwölf (15:24) hatte RASTA den zwölften Fehlwurf, der bei ablaufender Shot-Clock ein Notwurf gewesen war, zu notieren, stand bei „fünf von 17“ aus dem Feld - Auszeit RASTA. Diese brachte eine erste Wende im Spiel. Jayden Gardner setzte sich in der Zone durch zum 19:26 (14.), Mike Bothwell hängte Hunter Maldonado das schon zweite Offensiv-Foul (15.) an und zog später erfolgreich zum 25:30 (17.) durch Ludwigsburgs Zone. Nach der nun folgenden Ludwigsburger Auszeit traf Jarred Ogungbemi-Jackson in der 18. Minute zwar gleich zwei Dreier (zum 33:25 und zum 36:28). Doch RASTA ließ sich nicht mehr abschütteln: Zehn Sekunden vor der Halbzeitpause verwandelte Brandon Randolph seinen Threeball zum 33:36. RASTA hatte sich im 2. Viertel nur zwei Ballverluste erlaubt und bei den Rebounds zu Ludwigsburg aufgeschlossen.
3. Viertel
Gleich den ersten Ludwigsburger Angriff blockte Johann Grünloh weg. In der 22. Minute verwandelte Joel Aminu seinen ersten Dreier des Abens (38:42). Der nun in der Offense brandgefährliche Brandon Randolph zeigte einen Highlight-Dunk (44:48, 24.). Und wieder der US-Amerikaner stellte per Jumper den Anschluss her - 48:50 (25.). RASTAs Forward spielte nun mit Superman-Umhang und brachte mit einem And-One-Dunking RASTA den ersten Ausgleich der Partie (53:53, 27.). Damit hatte Randolph aber noch immer nicht genug. Der 27-Jährige machte in Minute 29 per Dreier seine Punkte zwölf, 13 und 14 im 3. Viertel, stellte von jenseits der 6.75 Meter auf 60:57 für die Gäste (20.). Auf den großen Jubel folgte leider noch eine Schrecksekunde: Tyger Campbell knickte ganz kurz vor der Pause um, musste zur Behandlung in die Kabine.
4. Viertel
Der zunächst von Downtown glücklose Joel Aminu traf in der 32. Minute aus der Ecke zum 65:60 und verhinderte anschließend mit toller Defense den Ludwigsburger Anschluss. Defense? Immer gerne! Brandon Randolph blockte kurz unter einer der Deckenlampen der MHParena Ludwigsburgs Grady und stellte sogleich auf Zuspiel des zurückgekehrten Campbells auf 67:61 (34.). Randolph blieb der Faktor schlechthin auf dem Parkett, traf ein And-One zum 74:65 und hängte dabei Maldonado das 5. Foul an - noch 2:37 Minuten. Mit aller Macht stemmte sich Ludwigsburgs Joel Scott gegen die Niederlage, traf zweimal vom Perimeter - 29 Sekunden vor dem Ende zum 76:77. Den Neun-Punkte-Vorsprung aus der 38. Minute schien die Gäste nun aus der Hand zu geben. Und es wurde dramatisch. 9.9 Sekunden vor dem Ende verpasste Manjon an der Freiwurflinie den Ludwigsburger Ausgleich, vier Sekunden später verwarf ausgerechnet Randolph doppelt, immer noch 78:77, Ball bei den MHP RIESEN - und wieder weg. Ludwigsburg zwölfter Ballverlust brachte letztlich wieder Randolph an die Linie. 0.8 Sekunden waren da noch zu spielen, der erste Versuch saß (79:77). Der gut gemeinte Rat, den zweiten Versuch Zeit gewinnend an den Ring zu werfen und so die Uhr zum Sieg herunterlaufen zu lassen, verpuffte allerdings. Randolph warf den Ball nämlich mit voller Wucht zentral ans Brett, nicht an den Ring, der Ball sprang zurück ins Feld - Turnover RASTA. Dass Brandon Randolph dann nicht noch vom Helden zum Pechvogel wurde, verdankte er dem allerletzten Fehlwurf der Partie, welcher glücklicherweise auf das Konto eines Ludwigsburgers ging.
Ausblick
Nach drei Auswärtsspielen in Serie kehr RASTA Vechta nun an die Pariser Straße zurück. Am Dienstag (5.11.) um 20 Uhr empfängt das Team von Martin Schiller am 4. Spieltag der Basketball Champions League den tschechischen Serienmeister ERA Nymburk. Auch am Freitag (8.11., 20 Uhr) spielt RASTA im Dome, dann kommend die Bamberg Baskets nach Vechta. Tageskarten für RASTAs Heimspiele gibt’s auf https://tickets-rastavechta.reservix.de/events, telefonisch unter 0761/88849999 (Mo. Bis So., 6 bis 22 Uhr) oder an einer der Reservix-Vorverkaufsstellen. Alle BCL-Spiele werden genau wie alle easyCredit BBL- und BBL Pokal-Spiele live auf Dyn gezeigt.
easyCredit BBL - Saison 2024/25 - 7. Spieltag - Samstag, 2.11.2024 - 20 Uhr
MHP RIESEN Ludwigsburg - RASTA Vechta 77:79 (24:13 / 14:20 / 19:29 / 20:17)
LUD: Joel Scott (23 Punkte/6 Rebounds), Jarred Ogungbemi-Jackson (21), Justin Simon (4), Johannes Patrick, Hunter Maldonado (6/3 Steals), Lenny Anigbata, Ezra Manjon (11/4 Assists), Jonas Wohlfahrt-Bottermann, Dominyks Pleta (DNP), Brandon Tischler, Kellan Grady (7) und Julis Baumer (5).
VEC: Mike Bothwell (9 Punkte), Jayden Gardner (14/10 Rebounds), Benas Griciunas (DNP), Brandon Randolph (28), Joschka Ferner, Tyger Campbell (7), Linus Trettin (DNP), Johann Grünloh (7/3 Blocks), Joel Aminu (6/2 Steals) und Lloyd Pandi (8)
Zuschauer: 3.426 in der MHParena
RASTA Vechta - 2024/2025 - Der Kader
Spieler: Joel Aminu (Shooting Guard, 27, D), Kaya Bayram (Point Guard, 20, D), Mike Bothwell (Shooting Guard, 24, USA), Karl Bühner (Power Forward, 19, D), Tyger Campbell (Point Guard, 24, USA), Isaiah Cozart (Center, 23, USA), Joschka Ferner (Power Forward, 28, D), Jayden Gardner (Power Forward, 24, USA), Benas Griciunas (Center, 30, LIT), Justin Onyejiaka (Shooting Guard, 20, D), Johann Grünloh (Center, 19, D), Roy Krupnikas (Point Guard, 17, D), Lloyd Pandi (Small Forward 24, CAN), Brandon Randolph (Small Forward, 25, USA), Linus Ruf (Center, 19, D), Ryan Schwieger (Shooting Guard/Small Forward, 25, USA), Luc van Slooten (Small Forward/Power Forward, 22, D), Linus Trettin (Small Forward, 19, D), Head Coach: Martin Schiller (42, AUT). Assistant Coaches: Miguel Zapata (44, ESP) und Marius Graf (33, D). Performance Coach: Domenik Theodorou (38, D).